Eine immer drohende Gefahr für unsere Vorfahren war der rote Hahn. Die offenen Herdfeuer, die Strohgedeckten Häuser, der Zündende Blitz, die Beleuchtung der Stube mit dem Kienspan, all diese Dinge bargen eine große Brandgefahr in sich. Die Einzelhofsiedlung, wie sie Furth zu 90% aufweist, hatte in diesem Falle ihre Vorteile gegenüber der dichten Verbauung in anderen Orten. Während wir in den verschiedenen Heimatbüchern unseres Bezirkes immer wieder von verheerenden Bränden, die oft fast den ganzen Ort einäscherten, lesen, blieb es in Furth stets bei Einzelbränden. Ein Brand war in früheren Zeiten immer eine Katastrophe für die davon Betroffenen. 

1903 wurde noch eine Handdruckspritze der Marke Kernreuter angekauft . Zur Aufbewahrung stelle der Pfarrer die Hälfte des Pfarrschuppens an der Friedhofsmauer zu Verfügung, die von der Gemeinde zu einem Spritzenhaus umgebaut wurde. Zur Bespannung der Spritzen standen die Pferde vom Sägewerk Reischer und vom Pechhof zur Verfügung. 

Gerätehaus hinter der Friedhofsmauer

Am 9. Oktober 1887 entstand ein riesiger Waldbrand hinter der Rotte Rehgras auf der Schön. Die Pottensteiner Feuerwehrchronik bezeichnete ihn als den größten Waldbrand seit bestehen der Pottensteiner Wehr , die im Jahre 1868 gegründet wurde. 

Ein Brand bei Georg Siegl in Furth/Maierhof Nr. 1 am 5. Februar 1889 wurde ebenfalls unter Mithilfe der Pottensteiner Wehr bekämpft. 

So entschlossen sich am 1. April 1907 einige wackere Männer, in Furth ebenfalls eine organisierte und schlagkräftige Wehr auf die Beine zu stellen. Die Gründer der freiwilligen Feuerwehr Furth waren: 

Hauptmann: Josef Plank Hauptmann  

Stv.: Johann Fürst Schrieftführer und  

Kassier: Hermann Böhnel 

Weitere Gründungsmitglieder:

Karl Partl, Furth 14 Ferdinand Gaupmann, Dürntal 4 Johann Reischer, Furth 46 Karl Karlhofer, Furth 7 Karl Tröstl, Maierhof 17 Karl Krenn, Furth 15 Johann Planer, Maierhof 3 Georg Lechner, Ebeltal 4 Johannn Karner, Maierhof 15 Johann Lechner, Maierhof 4 Josef Karlhofer, Furth 53 Karl Lechner, Furth 6 Josef Rottensteiner, Furth 10 Georg Siegl, Maierhof 1 Anton Partl, Furth, 14 Johann Siegl, Maierhof 1 Johann Schönthaler, Furth 37 Johann Schweiger, Ebeltal 5 Mathias Karlhofer, Furth 10 Johann Wratil, Maierhof 27 Ferdinand Lechner, Dürental 7 Ferdinand Lechner, Maierhof 7 Franz Wallner, Furth 58 Lorenz Lechner, Maierhof 7 Johann Schottleitner, Furth 11 Josef Prost, Furth 10 

Mannschaftsfoto aus dem Gründungsjahr 1907

Bei der Gründung der Wehr wurde noch eine Handdruckspritze der Marke Kernreuther und der Pfarrer stellte einen Teil des Pfarrschuppens zur Verfügung welcher bis 1975 als Gerätehaus in Verwendung stand. 

Im Jahr 1927 wurde eine Motor – Tragkraftspritze angekauft, wodurch die Schlagkraft der Wehr beträchtlich erhöht wurde. Diese Tagkraftspritze ist noch vorhanden und im Feuerhaus zu begutachten. 

Die Einsatzbereitschaft der Wehr wurde wesentlich verbessert, als im Jahr 1937 endlich ein Mannschaftswagen angeschafft werden konnte. Bis dahin wurden die Fahrten zum Einsatzort mit einem Pferdegespann durchgeführt. Dieses ging durch die Kriegsereignisse 1945 verloren oder war unbrauchbar geworden. 

Nach 1945 bemühte sich Kommandant Franz Hönigsberger bis zu seinem tragischen Tod im Jahre 1947. Besondere Verdienste um dieses Aufbauwerk konnte sich dann Kommandant Anton Planer erwerben, die dann später in der Ernennung zum Ehrenkommandant ihren sichtlichen Ausdruck fanden.

1949 wurde der Feuerwehr aus den Beständen ehemaliger Militärfahrzeuge in Wr. Neustadt ein englisches Sanitätshagrzeug, ein LKW Marke Austin zugewiesen der vom Mechanikermeister Josef Lechner zu einem Feuerwehrauto umgerüstet wurde. 

1959 wurde für den neu erworbenen gebrauchten Jeep neben dem Gerätehaus an der Friedhofsmauer eine Garage in Eigenregie von der Feuerwehr aufgestellt. 

1962 wurde die alte Tragkraftspritze von 1927 durch eine VW- Rosenbauer Tragkraftspritze ersetzt. 

Am 12. März 1968 traf das neue Tanklöschfahrzeug , ein Allrad-Unimog Mercedes ein, der am 9.Juni.1968 in Dienst gesegnet wurde. 

Die technische Erneuerung und Instandhaltung war vor allem dem Mechaniker meister Josef Lechner (Schaupp) zu verdanken, der viele Stunden dafür opferte. 

Mannschaftfoto von 1975

Durch die vermehrte Ausrüstung und den Stand von mehreren Einsatzfahrzeugen ergab sich die Notwendigkeit eines neuen Gerätehauses. Beim Neubau des Gemeindehauses wurde darauf Rücksicht genommen und so konnte die Wehr im Oktober 1975 in die neuen Räumlichkeiten übersiedeln, womit damals genügend Platz vorhanden und die Einsatzbereitschaft der Wehr in einem hohen Maße gesichert war. Dafür sei der damaligen Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Johann Lechner an der Spitze und allen Mitarbeitern herzlichst gedankt. 

Um die neuen Aufgabengebiete unserer Zeit bewältigen zu können müssen immer wieder neue Geräte angeschafft werden und laufend die technischen Hilfsmitte modernisiert werden. 

So wurden in den letzten Jahrzehnten folgende Anschaffungen getätigt. 

  • 1976 wurde ein gebrauchter LKW Husar in Eigenregie zu einem Rüstfahrzeug mit Seilwinde etc. umgebaut 
  • 1977 ein Stromaggregat  
  • 1980 ein Kleinlöschfahrzeug KLF VW TL 
  • 1988 ein neues Einsatzfahrzeug TLF-B2000 ÖAF dieses war bis 2018 im Dienst 
  • 1991 ein gebrauchter LKW Steyr 790 
  • 1992 eine BMW Pumpe 
  • 1993 eine Tauchpumpe Mast 12 
  • 1997 trat das erste Handy seinen Dienst an 
  • 2004 wurde ein neues Einsatzfahrzeug LF MAN sowie ein zweites Stromaggregat angeschafft. 
  • 2010 wurde das KLF nach 31 Jahren ausgeschieden und durch ein MTF ( VW-Bus) ersetzt. Für den Transport der Ausrüstung wurde auch ein Anhänger erworben.  
  • 2012 wurde zur Beförderung von Fahrzeugen ein Tandemanhänger gekauft. 
  • 2018 wurde das Tanklöschfahrzeug TLF-B2000 ÖAF nach 30 Jahren durch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug mit Allrad und 8000l Wasser ersetzt. 

In der heutigen Zeit gibt es mehr technische Einsätze als Brandeinsätze. Auch durch die vermehrten Umweltgefahren durch Gas, Öl, und Chemieunfälle ist es erforderlich, die Feuerwehren für solche Einsätze vorzubereiten und die Geräte dementsprechend anzuschaffen. 

1990 wurde von den Feuerwehren Pottenstein, Fahrafeld, Weissenbach, Neuhaus, Furth, Altenmarkt und Hafnerberg-Nöstach ein Gerätering gegründet wobei gewisse Spezialgeräte, die gemeinsam angeschafft werden, bei einer bestimmten Feuerwehr stationiert werden. 

Die Kommandanten seit 1907 

  • 1907 Josef Plank 
  • 1919 Johann Fürst 
  • 1924 Ferdinand Lechner, Furth 12 
  • 1927 Franz Lechner 
  • 1930 Johann Karlhofer 
  • 1933 Ferdinand Gaupmann 
  • 1935 Anton Planer 
  • 1946 Franz Hönigsberger 
  • 1948 Anton Planer 
  • 1958 Ernst Karlhofer 
  • 1976 Mathias Seewald 
  • 1986 Hubert Lechner 
  • 2001 Franz Krenn 
  • 2011 Gerald Lechner, dieser wurde auch zum Stellvertreter des Abschnittskommando gewählt 

Ehrenkommandanten 

  • Ernst Karlhofer 
  • Hubert Lechner 
  • Franz Krenn 

Mitglieder 

  • Stand 1977: 37 Aktive und 7 Schutzmänner 
  • Stand 2012: 64 Aktive und 14 Reservisten 
  • Stand 2021: 65 Aktive und 13 Reservisten 

Hier gehts zu der Brandchronik der FF Furth. hier